An den westlichen und östlichen Seitenteilen der Randzone spiegeln sich die politischen Ereignisse der damaligen Zeit wider. Das Fresko entstand mitten im österreichischen Erbfolgekrieg (1740-1748), als die Herrschaft der neuen Dynastie Habsburg-Lothringen über ihre Lande massiv bedroht war. Ihre Legitimität wird hier an den Seiten in den göttlichen Heilsplan eingebettet und durch zwei allegorische Darstellungen symbolisiert: die Stärke des Hauses Lothringen, symbolisiert durch Gottfried von Bouillon mit dem Lothringer-Wappen im Osten, und ihr gegenüber im Westen die Frömmigkeit des Hauses Habsburg (»Pietas Austriaca«), begleitet durch die Kronen ihrer Länder.
Der Kreis der Propheten, Zeichen und Vorankündigungen des göttlichen Geheimnisses im Alten Testament schließt sich im Westen: Etwas erhöht auf einer Wolke sitzen die Eltern der zwölf Stämme Israels, Jakob und Rachel, die weil sie schön ist, als Vorankündigung das Lob Mariens vorbildet - schräg rechts darunter die moabitische Frau Rut mit Ährenbündel und Mühlstein - Judith mit dem abgeschnittenen Haupt des Holofernes - Königin Esther mit der Reiherfeder, die als einzige vom Gesetz ausgenommen und befreit ist - der hochweise Salomon unter den Vorvätern im geplanten Tempel - sie alle reihen sich unter die Prophetengestalten ein, die das Lob Mariens vorangekündigt haben.